Nasenatmung: Darum solltest du nicht durch den Mund atmen!
Die Art und Weise, wie wir atmen, spielt eine überraschend wichtige Rolle für unsere allgemeine Gesundheit. Während viele Menschen dazu neigen, durch den Mund zu atmen – sei es aufgrund von Gewohnheiten, Blockaden der Nasenwege oder während intensiver körperlicher Anstrengung –, zeigen zahlreiche Studien und Forschungen, dass die Nasenatmung eine Vielzahl von Vorteilen für die Gesundheit bietet, die die Mundatmung nicht bieten kann.
1. Bessere Filterung der Atemluft
Die Nase dient als effizienter Filter für in der Luft befindliche Partikel, einschließlich Staub, Pollen und anderen Allergenen. Die feinen Härchen in der Nase fangen diese Partikel ab, was dazu beiträgt, dass weniger Fremdstoffe in die Lunge gelangen. Dies kann das Risiko von Atemwegserkrankungen und Allergien reduzieren.
2. Warme und feuchte Luft für die Lunge
Beim Einatmen durch die Nase wird die Luft befeuchtet und auf Körpertemperatur erwärmt, bevor sie in die Lunge gelangt. Die Nase ist durch ihre lange, schmale Form perfekt für diese Aufgabe geeignet. Diese ideale Aufbereitung der Luft hilft, die Atemwege gesund zu halten und Irritationen zu vermeiden, die durch kalte oder trockene Luft verursacht werden können, wenn man durch den Mund atmet.
3. Vorteile von Stickstoffmonoxid für das Herz-Kreislaufsystem
Die Nasenatmung stimuliert die Produktion von Stickstoffmonoxid in den Nasennebenhöhlen, einem lebenswichtigen Molekül, das eine Schlüsselrolle im Herz-Kreislaufsystem spielt. Stickstoffmonoxid erweitert die Blutgefäße, verbessert die Durchblutung und reduziert den Blutdruck. Diese Effekte können das Risiko von Herzerkrankungen senken und die allgemeine Herzgesundheit fördern. Darüber hinaus verbessert Stickstoffmonoxid die Sauerstoffversorgung im ganzen Körper, was die Leistungsfähigkeit und Ausdauer steigert.
4. Gesundheitliche Benefits einer Unteratmung
Durch die Nasenatmung wird in der Regel weniger Luft pro Atemzug eingeatmet als bei der Mundatmung, was zu einer leichten Unteratmung führt. Das wird alleine dadurch bedingt, dass die Nasenlöcher deutlich kleiner sind als die Mundöffnung und so durchschnittlich 50% weniger Luft pro Atemzug einströmen kann. Beim Atmen ist weniger oft mehr – Grund dafür ist der Bohreffekt! Obwohl es paradox erscheinen mag: Wer zu viel atmet, versorgt seinen Körper schlechter mit Sauerstoff. Eine ausführliche Erklärung dazu gibt es in meinem Artikel über den Bohreffekt.
5. Parasympathikus: Ruhe und Entspannung
Die Nasenatmung stimuliert den Parasympathikus, jenen Teil des Nervensystems, der für Ruhe, Erholung und die Verdauung zuständig ist. Im Gegensatz dazu kann die Mundatmung das sympathische Nervensystem aktivieren, das mit Stressreaktionen verbunden ist. Durch die Nasenatmung kann also ein Zustand der Ruhe gefördert und Stress reduziert werden.
Die Nasenatmung bietet eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, von der verbesserten Filtration und Befeuchtung der Atemluft über die Unterstützung des Herz-Kreislaufsystems bis hin zur Optimierung der Sauerstoffversorgung. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, die eigenen Gewohnheiten bei der Atmung zu beobachten und zu optimieren, um die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu fördern.
Detaillierte Informationen über die Nasenatmung können im Buch Breath - Atem: Neues Wissen über die vergessene Kunst des Atmens von James Nestor gefunden werden.